Donnerstag, 15. April 2010

Pädophilenhysterie als Verschleierung von Kinderschändereien?

Ein Aufschrei ging neulich durch Hollands Medien, als die PNVD (Partei für Nächstenliebe, Freiheit und Unterschiedlichkeit) gegründet wurde. Diese setzt sich für die Legalisierung von Kindererotik sowie eine Herabsetzung des Schutzalters von 14 auf 12 Jahre ein und wird daher als "Pädophilen-Partei" betitelt. Viel Wirbel um nichts? Oder steckt mehr dahinter?

Nebenbei: Das Fremdwort "Pädophil" besteht aus den zwei griechischen Wörtern "Pädos" und "Philos" und bedeutet: Kind und Liebhaber. Ad absurdum wird nun das Wort "Kinderliebhaber" als Synonym für "Kinderschänder" missinterpretiert. Was mit dem Begriff tatsächlich gemeint ist, heisst eigentlich pädosexuell und umschreibt die sexuellen Vorzüge für Kinder vor der Pubertät.

Back to topic: Ohne auf die Diskussion abzuweichen, ab welchem Alter ein Mensch als reif für sexuelle Handlungen gelten soll, wird sich die Frage stellen, wie weit solche Entscheidungen dem Individuum überlassen und nach welchen Kriterien absolute Altersgrenzen gesetzt werden müssen. Schutzmassnahmen haben ihre Berechtigung, nur schon z.B. um ungewollte Schwangerschaften zu verhindern. Die sachliche Diskussion sollte jedenfalls nicht mit einer primitiven Schlammschlacht unterbunden werden, da auf diesem Weg keine Lösung erzielt wird.


In unserer Gesellschaft geht man mit einer strikten Ablehnung jeder Sexualität von Kindern unter 16 vor. Wie es offiziell heisst, sollte dieses Vorgehen den Kindesmissbrauch bekämpfen. Zu welchen Auswüchsen dieser Absolutismus jedoch führen kann, zeigen folgende Beispiele:

-In Australien wurde jemand vor Gericht gezerrt, weil er aus Spass einen Porno aus Zeichentrickfiguren publizierte. Es ging um die amerikanische Zeichentrickfilm- Serie "The Simpsons". (Die TV-Serie "The Simpsons" stellt eine amerikanische Durchschnittsfamilie dar und ist eine international beliebte Alltagskomödie). Die beiden Kinderfiguren "Lisa" und "Bart" wurden also pornographisch verschandet und auf ein facebook- Profil geladen. Ob das lustig ist oder nicht, soll jeder für sich selbst entscheiden. Tatsache ist aber, dass jemand ein Gerichtsverfahren am Hals hat, obwohl er mit seinen Zeichnungen niemandem geschadet hat. Ist es etwa zu rechtfertigen, dass jemand in die Ecke des Kinderschänders gestellt wird, nur weil er ein paar Zeichnungen gemacht hat?

-Ein bekannter Fall ist auch der schwedische Kinderfilm "Madicken". Ein absolut harmloser Film von Astrid Lindgren, spielt etwa zu Zeiten des 1. Weltkrieges und dreht sich um das schwedische Landleben. In einer kurzen Szene sind die Hauptdarstellerin Madicken und ihre kleine Schwester nackt zu sehen, jedoch absolut ohne sexuellen Konsens. Dieser total unbedenkliche Film kann zur besten Sendezeit auf schwedischen Regionalsendern ausgestrahlt werden. In den USA vertretet man scheinbar eine andere Sicht: Der Film wurde als pädophiliefördernde Kinderpornographie-light deklariert und man startete eine Rückrufaktion. Der schwedische Filmkonzern "Nordic Art" musste eine Bälkchen- Version produzieren, womit dieser Film total lächerlich wirkt.

Das Verbot der Produktion von richtigen Kinderpornos ist mit der Handlungsunfähigkeit von Kindern begründet. Es gilt als Missbrauch, unzurechnugsfähige Personen für Pornos posieren zu lassen und ist daher vom Jugendschutzgesetz untersagt. Das Verbot müsste aber auf die konkreten Produktionsverfahren mit echten Modellen abzielen. Wenn generell alle Darstellungsarten von sämtlichen als Kinderpornos interpretierten Bildern oder der blosse Besitz davon unter Strafe steht, gerät die Rechtspraxis in lächerliche Abgründe. Das Strafbarkeitskriterium muss sich darum drehen, ob für das Bild effektiv ein Kind missbraucht wurde oder nicht. So wären Bilder aus Zeichnungen, künstliche Animationen und harmlose Kinderfilme unbedenklich, weil dafür kein echter Mensch im Spiel ist. Der Staat hat die Aufgabe, die Produzenten von echten Kinderpornos zu sanktionieren, da Jugendschutz im realen Leben stattfindet und nicht in der virtuellen Welt.

Interessant ist, was sich gewisse Politiker schon erlaubten. Was Daniel Cohn-Bendit, Grüner Europa Abgeordneter und früher in einer gewaltbereiten linksradikalen Gruppe mit Joschka Fischer, höchster deutscher Grüner, in einem Kindergarten gemacht hat, lässt sich am besten mit seinem Zitat erklären:
".... ständiger Flirt mit allen Kindern bald erotische Züge" annahm: "Ich konnte richtig fühlen, wie die kleinen Mädchen von fünf schon gelernt hatten, mich anzumachen." Und wie es "mehrmals passierte, dass einige Kinder meinen Hosenlatz geöffnet und angefangen haben, mich zu streicheln"
Er relativierte diese Aussage im nachhinein ein wenig mit folgender Aussage: "5-jährige Mädchen sind mir noch zu jung. Ich bevorzuge 7- jährige, ich will ihnen ja nicht alles selbst beibringen."

Vornedurch wird eine regelrechte Hysterie wegen harmlosen Bildern in Kinderfilmen und Zeichnungen ausgelöst, um auf diese Weise reale an Kindern praktizierten Perversionen zu verschleiern. Was dabei herauskommt, ist ein total absurder Bezug zum eigentlichen Problem.