Mittwoch, 11. November 2009

Abstimmung 29. November 2009: Minarettinitiative

Am 29. November stimmt das schweizerische Volk ab über die Vorlage, den Bau von Minaretten künftig zu verbieten. Der vorgeschobene Grund der Initiative ist die allmähliche Islamisierung westeuropäischer Gebiete. Minarette würden ein Symbol der islaischen Vorherrschaft darstellen.

Im Namen des Bürgertums begrüsse ich die islamkritische Haltung der Initianten. Für das Volksbegehren eines Beschneidungsverbots werden wir Unterstützung brauchen.

Aber was haben die Minarette mit dem Islamproblem zu tun? Minarette sind nicht mehr und nicht weniger als Türme. Sind ein Paar Backsteine und etwas Zement wirklich eine ernthafte Bedrohungr? Folgende Punkte sprechen gegen die Initiative:

- Probleme lassen sich nicht durch Verbote lösen
- es ist ein falscher Ansatz, islamischer Fundamentalismus mit einem Bauwerk zu vergleichen
- Fundamentalismus ist kein Synonym für den Islam
- Minarettverbot zielt nur auf den Islam und stellt deshalb andere Religionen verharmlost dar
- Religionskonflikte werden nur "verschleiert" und nicht gelöst
- Kulturelle Vielfalt kann auch eine Bereicherung sein
- Linke Politiker gewinnen dadurch ein popularität
- Moslems leben die Religion mehr im Untergrund aus

Moscheen sind nicht als feindliche Einrichtungen zu betrachten. Würden Moslems ihren Glauben richtig vertreten, gäbe es auch viel weniger Pöbeleien. Der Islam ist nicht eine Gewaltsreligion, sondern es wird genau so wie bei anderen Religionen ein friedliches Auskommen miteinander angestrebt. Moscheen können ihren Angehörigen viel vermitteln, was dazu beiträgt, dass die Völker gut auskommen. Es kann daher also durchaus mit Gewaltprävention zu tun haben, wenn hier auch islamische Einrichtungen geduldet werden.



Unsere SVP-Demagogen Sollten, anstatt Symbolen wie Minarette und Kopftücher, besser gegen ernsthaftere Religionsprobleme antreten. Solange unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit immer noch kleine Jungs genitalverstümmelt werden, ist es nur scheinheilig, irgendwelche Symbole verbieten zu wollen.

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